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Die Geschichten: James Blackforest

1. Wer ist James Blackforest?

Wer soll das sein? Blackforest, James ist eigentlich kein typischer schwarzwälder Name.
Er sagt, er komme aus der Ortenau. Geboren ist er im Zell am Hamersbacher Krankenhaus. Sein Elternhaus steht in Prinzbach. Lebte zeitweise in München und verbringt seine alte Tage wieder in der Ortenau.

Die Ortenau liegt zwischen Rhein und Schwarzwald mit 1.860 Quadratkilometern Größe und ist geprägt von einer reizvollen Landschaft und einem milden Klima. 415.000 Einwohner leben in 51 Städten und Gemeinden und gehört sozusagen auch zum Einzugsgebiet von Straßburg. Offenburg ist die Kreisstadt. Der Ortenau-Kreis wurde bei der Kreisreform 1973 aus den Landkeisen Achern, Lahr, Kehl, Wolfach und Offenburg gebildet.

James Blackforest sagt: “Eigentlich bin ich kein Freidenker, schon eher ein Querdenker und komme aus Brunsebach.“ Der Ort hat nichts mit dem zu tun, an was sie vielleicht gerade denken. So hieß früher die Gemeinde Prinzbach, die dann später als Ortsteil zu Biberach kam. Der Prinzbach führt (nach diesem jetzt auch der Ort benannt ist) sauberes Wasser bis zur Kinzig hin. Ich glaube nicht, daß die Wassertretstelle oberhalb der Kirche eine Rolle spielt!

Durch den Silberbergbau erlebte Prinzbach (vorher Brunsebach) eine Blüte und wurde 1257 zur Stadt erhoben. Es gab eine zehn Meter hohe Mauer mit dem Riesen- und dem Unter-Tor.
Ende des 13. Jahrhunderts versiegten bereits die Silberadern und der Niedergang der Stadt begann.
(Siehe dazu: Links zu Prinzbach Wolfgang End - externer Link und Biberach/Baden Wolfgang End - externer Link)

Prinzbach ist heute landwirtschaftlich geprägt und liegt in einem romantischen schwarzwälder Seitental der Kinzig und lebt vom Fremdenverkehr. 1981 wurde das Prädikat: „Staatlich anerkannter Erholungsort“ verliehen. Wieso gehst Du dann nach München, James? „Ich wollte halt mehr sehen, als das man von der 'Gerolseck' (Burgruine auf dem Schönberg, www.geroldseck.de Wolfgang End - externer Link) sieht“, war die Antwort. “Früher ging mein Horizont bis ans Ortschild, alles andere war Ausland. Es war eine schöne einfache Kindheit. Die Freiheit ist rahmenbedingt. Da gab es den Bauernhof am Berghang, mit Misthaufen und Hühnern. Die Mutter melkte die Kühe. Eine Tante richtete das Frühstück. Der Vater dengelte die Sense. Nach dem Frühstück gings in die Schule. Am Nachmittag half ich meinem Vater oder ich spielte Fußball mit Freunden. Später machte ich ein Schlosserlehre. Abends ging's ins Wirtshaus oder zu einem Verein. Am Wochende zu einer lokalen und dörflichen Tanzveranstaltung, wie z.B. Mehrzweckhalle in Berghaupten oder ins Kino nach Zell am Hamersbach, Offenburg oder Lahr“, so James Blackforest.

Was ist an München anders?
„Es ist nicht der Ministerpräsident der 'herumsteubert', auch nicht der Oberbürgermeister und das Kreisverwaltungsreferat, das regelmäßig vor der Wies'n-Eröffnung die Krümmung der Weisswurst kontrolliert. Wer mehr über die 'Zuzibilität'* der Weisswurscht wissen möchte, empfehle ich den Fachkundigen und Kabarettist Christian Überschall (*von „zuzln“ = sich mit den Lippen unter Vakuumbildung an einem normalerweise zylindrischen Objekt zu schaffen machen, siehe dazu Wolfgang End - externer Link, sowie eigene Homepage Christian Überschall Wolfgang End - externer Link).
Auch nicht der Maler Wolfgang End, der fast in jedem Bild eine Weisswurst hat. Im Übrigen, ich habe es mit meinen eigenen Augen gesehen, die Münchner essen 'Leberkäs`'. Wenn die Münchner Brotzeit machen, die essen eine 'Leberkäs- Semmel' und keine Weisswurst. Und wenn du jemand am Viktualienmarkt Weisswurst essen siehst, so ist dies ein Tourist, der gerade von einem Bayer in die Regeln des Weisswurstzuzln eingewiesen wird. Mir selbst war es bisher nicht möglich, in aller Ruhe eine Weisswurst zu verzerren, ohne dass ein Bayer Einwände hatte und ich belehrt wurde. Und wieso verkaufen die am Viktualienmarkt nach 11.00 Uhr Weisswürste, wohl zu wissen, daß diese nicht mehr verzehrt bzw. verzuzlt werden dürfen?

Es ist auch nicht, mit welcher Naivität und Einfachheit der Bayer die Erdkugel aufteilt. Etwas nördlich von München wohnen die Franken, danach die 'Preiss'n'. Nordöstlich von München die Niederbayern, auch 'bayrisch Kongo', die wiederum die Menschheit aufteilt in 'Katholische' und die 'Anderen'. Im Osten und Süden sind die Östereicher und im Westen die 'Schwaben'. Alles andere sind 'Preiss'n' oder 'Saupreiss'n'. Ein Japaner mit einem Fotoaperat beispielsweise ist „Da Saupreis`, chinesischer“.
Es ist auch nicht die Frauenkirche und der Alte Peter, mir henn jo d`Stroßborger Minschster un d` Freiborger Minschter (..., wir haben ja das Straßburger Münster und das Freiburger Münster).
Auch der weiss-blaue Himmel, mit dem die Münchner Brauereien werben, ist es nicht“, so James.

James, Du grantelst wie ein Münchner!
„Wie? Was? Ich grantle?“ James, was ist es denn wirklich, was München ausmacht?
„Ich weiß es auch nicht so genau, ich finde München ist sehr schön. Meine Heimat aber auch. Direkt unter der Geroldseck ist eine Wirtschaft. Bei einem Glas Bier sieht man von da aus über das Kinzigtal bis ins Hamersbachtal, wie im Liliputanerland sehen die Häuser von Biberach aus. Obwohl es sehr steil nach unten geht und man sogar die Passstrasse von oben sieht, hat der Schönberg, auf dem die Geroldseck steht, um die 370 Meter. Darüber lachen ja die Münchner“,sagt James Blackforest.
München liegt immerhin 567 Meter hoch und der Olympiaberg ist gerade mal um 50 Meter höher und die Alpen gehören nicht zu München, obwohl man diese bei „Fön“ sieht.
„Stimmt“, meint James, „obwohl dort Wein angebaut wird, was ist denn der 'Münchner' gegen den 'Ortenberger' und den 'Durbacher'? In Brunsb` hemmer nur Moscht (In Brunsebach haben wir nur Most), im September werden die Apfel- und Birnbäume geschüttelt. Das Obst wird dann gemahlen und getrottet (gepresst). An diesem Obstsaft könnte ich mich zu Tode trinken.
Eigentlich ist es überall schön, die Eigenheiten einer Landschaft und die Leute machen es“,so James Blackforest abschliessend.

Blackforest lebte lange Zeit in München, besuchte auch regelmäßig seine Heimat, den Mittelschwarzwald, den Ortenau-Kreis und besuchte auch Straßburg, wo er in ein Cafe einkehrte, Croissant und Milchkaffee genoss.

Fortsetzung: “James Blackforest als Hausmeister und der Kampf gegen rote Nacktschnecken“.

28.08.2005

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