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Die Geschichten: James Blackforest

James Blackforest: Der Kunstverein ARTtoUS. e.V. 22. Der Kunstverein ARTtoUS e.V.

Was ist, wenn nichts ist und wenn Du nichts bist?“: steht auf der Einladung von James Blackforest zu einer Vernissage in seinem Atelier in Käfersberg. Der Treppenaufgang und der Eingang sind hell beleuchtet, so als gäbe es jetzt eine Modenschau. Die Nachbars Katze Lucie spaziert wie auf einem Laufsteg die Straße hinauf. „Was sind denn das für Leute, die die Treppe zu James Atelier hinauf gehen?“, denkt sie gerade, „die habe ich hier noch nie gesehen.“

James und Claudia stehen am Eingang und begrüßen die Gäste. „Herzlichen Glückwunsch zu Deiner Ausstellung“, wünscht Frau Blinzeltreu James und drückt ihm eine Farbtube mit Bändchen in die Hand: „Soll Dir Glück bringen!“

Lucie, die Katze, spaziert nun auch die Treppe hoch. Zwischen den Füßen von Frau Blinzeltreu flitzt Lucie durch die Tür in den Flur. Es stehen viele Menschen, teils in Jeans, teils in Abendkleidern, herum. Sie folgt der Musik, die aus dem früheren Wohnzimmer, dem Atelier kommt. Auf einem Stuhl sitzt der Martin vom Pilsclub und spielt den Schneewalzer auf dem Akkordeon. Mit einem Weinglas in der Hand stehen Menschen vor James Bilder. Lucie nimmt auf dem Sofa Platz.

„Was die Menschen immer für komisches Zeug trinken müssen. Da haben wir Katzen es einfacher. Der eine hat sogar einen weißen Stängel in der Hand, wo Rauch heraus kommt. Ab und zu führt der Mensch den Stängel in den Mund und bläst dann Rauch in die Luft. Für Katzennasen schmeckt dieser Qualm fürchterlich“, denkt die Katze vor sich hin: „es ist doch gut, dass andere Katzen nicht rauchen.“

Nun schaut sie das Bild links neben dem Fenster an. Es ist rund. Der Durchmesser beträgt einen Meter. Auf dem Bild befinden sich lauter schwarze ein Zentimeter große Punkte. „Planet Erde“ steht unten rechts auf einer Tafel.

Der Traktoren-Pauli aus Ohlsbach, der früher einmal in Ortenberg wohnte, fragt James, warum das Kunst sein soll. Denn wenn das sein Sohn gemalt hätte, so hätte er vom Lehrer eine Sechs bekommen.“
„Lieber Pauli“, antwortet der James cool, „Der Lehrer versteht halt nichts von der Kunst!“
„Aber, was soll denn das sein“, fragt nun der Pauli weiter.
„Pauli schau“, philosophiert nun James, „...das Runde symbolisiert die Mutter Erde. Der eine Punkt ist der Bush. Der andere beispielsweise da unten ist „Bin Laden“. Weiter oben findest Du den Steuber. Den „Teufel”, der frühere Ministerpräsident von Baden-Württemberg, habe ich wieder übermalt. Deshalb ist diese Stelle auch leer.“
„Interessant“ spricht nun der Pauli: „... der Punkt neben dem „Teufel“ ist der Ortenberger Bürgermeister!“
„Ganz richtig Pauli“, lobt nun der James: „... und weißt Du, wer das ist?“
„Nöööö“, gibt Pauli zur Antwort und schüttelt dabei den Kopf.
„Das ist der Pauli und der dünne Punkt daneben ist sein Bruder, der Günterle“, so der James. Pauli ist begeistert!
„Pauli, für 1000 Euro kannst das Bild über Dein Sofa hängen.
„Okey“, spricht der Pauli, und zieht den Geldbeutel aus der Hosentasche und zählt James 5 Zwohunderter hin.

Lucie wendet nun ihre Augen Richtung Claudia, die sich vom Büffettisch ein Lachsbrötchen angelt. Lucie schaut Claudia in die Augen. „Ob sie mich bemerkt? Denn ich möchte auch etwas Leckeres vom Büffet“, denkt Lucie und träumt von winzigen Lachs-, Wurst- und Tunfischhäppchen. Claudia erwidert den Blickkontakt. Flink pickt Claudia verschiedene Häppchen vom Büffet und geht schnurgerade an verschiedenen Leuten vorbei zum Sofa. „Hallo Lucie, schau das ist für Dich“, flötet nun Claudia zärtlich zu Lucie und hält ihr ein Tellerchen voller Leckereien hin.

Lucie schnurrt! Vorsichtig schnappt sie sich Häppchen um Häppchen. Eins schmeckt besser als das andere. Während Claudia mit einer Hand geduldig das Tellerchen hält, streichelt bereits die andere das Fell von Lucie. Schließlich ist das Tellerchen leer. Lucie schleckt noch das Tellerchen sauber. „Wow! Claudia ist doch klasse“, denkt nun Lucie und hüpft auf Claudias Schoß, die nun auch auf dem Sofa sitzt. Gemeinsam verfolgen sie vom Sofa aus die Vernissage weiter. Der Blick geht auf einen großen schwarzen Rahmen rechts am Fenster. Auf einer Tafel rechts steht: „Black Cat“.

„James“, was kostet „Black Cat“, schmatzt Willi aus Gengenbach und schlürft danach am Rotwein. Ja an diesem Abend gibt es Weine aus James Keller. „Muss ich mir noch überlegen“, antwortet James, „denn an diesem Bild hänge ich sehr!“.
„Warum, da ist ja nichts drin“, brummt Willi weiter, „das wäre der richtige Rahmen für meinen Spiegel.“
„Lieber Willi, den Rahmen kannst Du nur mit dem Bild kaufen und das wird sehr teuer“, kommentiert James.
„Wo ist denn da das Bild geblieben?“, fragt Willi erstaunt.
„Schau dort in diesem Rahmen, kannst Du eine schwarze Katze sehen, Willi, wenn Du willst“, so James weiter.
„Und wo ist nun die Katze?“, frotzeltt der Willi erstaunt.
„Willi, schließ mal die Augen“, so James.
„Ja“, Willi drückt die Augenlider zusammen.
„Und nun stell dir eine schwarze Katze vor“, spricht James weiter.
„Ja habe ich“, nun Willi, „ich habe eine schwarze Katze.“
„So, nun greife nach ihr“.
„Ja, ich habe sie“, so der Willi und hält seine geschlossene Hand etwas sechzig Zentimeter vor seinen Kopf.
„Nun öffne mal dein Augen“, befiehlt James. Willi öffnet die Augen.
„Wo war die Katze?“, fragt nun der James.
„Halt dort, wo die Hand war!“, antwortet nun Willi.
„War da wirklich eine Katze?“, fragt nun James weiter.
„Ja, da wo meine Hand ist, war vorher eine schwarze Katze“, erklärt Willi.
„Kannst Du Dir jetzt die selbe Katze in diesem Rahmen vorstellen?“, fragt Willi.
„Ja kann ich“, spricht nun Willi stolz, „Ich könnte mir da auch ganz andere Katzen vorstellen, solche mit Strapsen und Büstenhalter!“.
„Kannst Du Dir jetzt vorstellen, warum ich 1000 Euro für dieses Bild haben möchte? Wer hat schon solche flexible Bilder zu hause?“, weiter James.
„In Ordnung, da hast Tausend Lappen“, so der Willi und überreicht ihm ein Bündel Euroscheine.

Lucie und Claudia wenden sich jetzt einer anderen Ecke des Raumes zu. Auf einer Tafel steht „Etwas, das einfach so ist, wie es ist, ist wunderbar!“. Darunter hängt an einem Nagel ein alter hölzerner Kleiderbügel. Darüber sind zwei Weißwürste drapiert.

Rechts daneben klebt ein weiteres Täfelchen: „Hommage an Wolfgang End, Mischtechnik aus Holz und Würsten, Preis noch unklar.“

Lucie denkt: „Endlich Kunst auch für Katzen. Eigentlich fehlen hier Bilder über Vögel und Mäuse. Ob James für mich mal solche Bilder malt?“. Lucie streckt sich, steht auf und hüpft von Claudias Schoß. Mit ihrem weichen Fell streift sie nochmal Claudias Füße zum Abschied und flitzt durch die Türe raus auf den Flur und dort zum Hauseingang hinaus die Treppe runter.

Rechts neben dem Kellertor findet Lucie ein Loch. Winzerhäuser haben riesige Kellereingänge und die Keller sind deutlich geräumiger und anspruchsvoller gebaut, als die darüber liegenden Wohnräume. Lucie hüpft durch das Loch in die Dunkelheit. Die Sicht ist schlecht, aber wozu hat man denn seine Sinnessorgane. Die Kellerluft riecht muffig und nach gestampftem Lehmboden. Links an der Türzarge endeckt sie eine Duftmarke vom Kater Hansi. Weiter unten folgt sie Spuren von einem Mäusemännchen. „Er muss erst gerade vorbei gekommen sein,“ denkt Lucie; „Wo hält der sich versteckt?. Er muss in diese Richtung gegangen sein.“ Der Mauseduft wird deutlich intensiver. Sie hört auch etwas rascheln. Pfote um Pfote schiebt sich Lucie in diese Richtung. Sie hört, wie das Mäusemännchen an etwas nagt. Er schien die Katze nicht zu bemerken. Lucie atmet sehr langsam. Pfote um Pfote setzt sie sich an das Ziel. Sie weiß, sie ist sehr nahe am Objekt. Er raschelt und nagt weiter. Mit den Barthaaren fühlt Lucie ein Hindernis. Es ist ein alter Blecheimer. Sorgsam umgeht Lucie den Eimer. Sie weiß, sie riecht es auch, dass sie sich neben einem Eichenträger, auf dem die Weinfässer ruhen, entlang vortastet. Am Ende des Balkens muss das Mäusemännchen sein. Mit der linken Forderpfote berührt sie nun einen Teller, in den gerade Wein hinein tropft. Lucie schnuppert kurz am Wein. Die Menschen nennen diese Sorte Weißherbst. Es ist weniger als einen Meter zur Maus. Lucie setzt ihre Pfoten noch sorgsamer auf. Inzwischen riecht sie zwischen dem Moder auch einen Gärungsgeruch vom neuen Wein, in dem der Mäusemännchen-Geruch aufgeht. Mit anderen Worten, sie kann immer weniger zwischen den Düften differenzieren. Der Gärungsgeruch kommt von oben, der Mäusegeruch kommt von vorne, ein muffiger Lehmgeruch von unten und der vermoderte Eichengeruch von links. Und da riecht sie wieder eine Duftmarke vom Kater Hansi. Spinnweben kleben nun an Lucies Barthaaren. Sie pirscht weiter voran, zieht ihren Körper zusammen, setzt an zum Sprung, reißt ihr Maul auf. Ihre Füße landen auf dem klitschigen, feuchten Lehmboden und ihre Zähne umklammern den Rücken einer Maus. Lucie hat die Maus gefangen. Ihr Herz klopft vor Freude. Sie fängt an zu schnurren und geht schnurgerade einem Licht zu, das durch das Loch neben dem Kellereingang kommt. Lucie springt durch das Loch. Sie stolziert an den Partygästen vorbei, die gerade die Treppe herunter kommen. Sie erblickt auf der Treppe Claudia. Lucie schaut Claudia in die Augen. Claudia erwidert den Blick. Jetzt weiß Claudia, dass Lucie im Keller eine Maus gefangen hat.

Zur gleichen Stunde sitzen Mitglieder von ARTtoUS e.V. (www.art-to-us.de ) bei einem Glas Silvaner im Atelier Wintergarten und planen eine Ausstellung. Sie soll am 9.12., einem Samstag, sein.

Cat–Walking wollen sie machen. Sie wollen die Bilder auf einem Laufsteg präsentieren. So wie Claudia Schiffer-Ahoi Sommerkleider präsentiert, sollen Models Bilder vorführen. Der End soll diese kommentieren. Das wird was geben!

Danach gibt es noch Bodypaintng und um 2:00 Uhr nachts kommt noch ein Überraschungsgast. Es ist Prof. Hubertus Häberle und liest aus seinem Sachbuch „Der Rautenfisch“ vor.

In der gleichen Zeit, wo Lucie die Maus aus dem Keller trägt, diskutiert man, ob James Blackforest im ARTtoUS e. V. Mitglied sein darf. Mit ausstellen darf er auf jeden Fall. Aber, ob James Blackforest in so einem Verein Mitglied sein darf, ist eine andere Sache. Ein Rechtskundiger sagt, in einem Verein dürfen nur natürliche Personen Mitglied werden. Aber wer ist denn natürlicher als James Blackforest. James Blackforest ist auf jeden Fall natürlicher als jedes aufgetakelte Girl, für die eine Laufmasche schlimmer als der Weltuntergang sein kann und wenn die einmal stirbt wegen ihrem Silikonbusen und anderen Dingen vorerst auf dem Wertstoffhof landet, ehe die Überreste auf dem Friedhof beerdigt werden können und dürfen.


Eine Woche später! Wo liegt Bergammer? Das ist die Frage, die der End schnell lösen muss. Er sitzt im Auto und blättert in einem Autoatlas. „Da ist Glonn, aber wo verdammt liegt Bergammer? Es soll doch bei Glonn liegen“, denkt der End. Erleichtert schnauft der End jetzt durch. Er hat es gefunden – da liegt Bergammer und er drückt den Zeigefinger auf den Ort. In wenigen Minuten beginnt dort die Lesung von Marie Theres Kroetz Relin aus ihrem Buch „Wie Frauen ticken.“ der End kommt noch rechtzeitig. Er findet etwas vorne einen guten Platz. Marie Theres kommt auf die Bühne und setzt sich auf den bereitgestellten Stuhl. Vor ihr eine große Ablage. Sie begrüßt die Gäste. Es sind nicht wenige. Sie kann die Gäste wegen dem Bühnenlicht nicht sehen. Sie klappt ein Manuskript auf und beginnt zu lesen. Eine Fernsehkamera verfolgt Marie Thereses Lippenbewegungen, während eine zweite auf das Publikum gerichtet ist. Marie Theres schafft es, die Gäste zu begeistern. Der Abend ist gelungen. Der End fährt zufrieden nach Hause.


Die Zeit verfliegt. Bald ist Cat–Walk in Ends Atelier. Aber der End hat noch keine Models. Es ist höchste Eisenbahn! Wo habe ich die Telefonnummer von den Models? Der End sucht überall. Er findet alle möglichen Telefonnummern, aber nur nicht die von den Models. Er weiß nicht einmal die Namen der Models. Sie sind doch von der Tanzschule Schwungbein. Er ruft dort an und nennt auch die Vornamen. Ja die Models kennt man. Nur diese rufen nicht zurück. Es ist Donnerstag Abend, die Einladungen sind längst draußen. Jetzt ist allerletzte Eisenbahn. Wenn die nicht wollen, so der End, nehme ich andere. Er ruft im Akthof an. Dort meldet sich ein Herr, der mit seinen zwei Freundinnen das machen würde. Der End ist erleichtert.

Samstag Nachmittag: Mitglieder von ARTtoUS e.V. bauen einen sechs Meter langen Laufsteg diagonal durch Ends Atelier.
Pünktlich sind die Gäste da. Die Wände sind leer. Es gibt nur Namenstäfelchen und Nägel an der Wand. Auf einer Namenstafel steht „Der Rautenfisch“ von James Blackforest, auf einer anderen „Flower“ von Bui Quang Loc. Insgesamt sind es Namenstäfelchen von sechs Künstlern, darunter Glenn Rossiter, Thomas Rumberg, Klaus Wiese und Wolfgang End. Die Gäste denken, was ist denn da los. Ein ungewöhnlicher Anblick für die Gäste, diese nackten Wände. Die Musik wird flotter. Der End begrüßt die Gäste als 1. Vorsitzender von ARTtoUS e. V. Die Show beginnt. Laura betritt unter denn Klängen von Charles Mingus die Bühne. Sie hat ein Bild von Bui in den Händen. Sie flaniert den Laufsteg hin und her und präsentiert das Bild gekonnt in alle Richtungen, während der End die Bilder kommentiert, das ist ein Bild von Bui, das ideale Bild zum blauen Abendkleid, wenn man in die Oper geht....! Am Ende des Laufstegs nimmt Loc das Bild in Empfang und hängt es auf. So betritt ein Model nach dem anderen den Laufsteg. Die Show kommt mit den fünf Models gut an.

Danach gibt es Bodypainting. Fünf Maler gestalten zwei Frauen und einen Mann, James Blackforest ist verschwunden. Die Frauen sind begeistert.

Zu später Stunde sollte noch ein Überraschungsgast kommen. Aber er kommt nicht und kommt nicht, man wartet. Schließlich gehen viele nach hause. Vor sechs Gästen vertritt nun der End Prof. Dr. Hubertus Häberle. Er liest aus seinem Buch „Der Rautenfisch“! (Siehe unter art-to-us.de/galerien/galerie_cat_walking.html )

Am nächsten Tag fährt der End mit der S–Bahn nach München. Eine Frau fragt einen Mann, „Was ist ein Cat–W a l k?
„Das heißt doch Cät – Wok.....“, klärt der Mann die Frau auf.

In der nächsten James Blackforest Geschichte:
„Die Abnehmtruppe“

20.12.2006

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