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Mein LebenElfriede SieferleJames Blackforest
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Die Geschichten: James Blackforest8. Die WeinleseZwei Wochen verfliegen wie im Flug. Die Blätter der Bäume
haben orangenen, gelbe und braune Töne. Die Eichhörnchen
sind sehr fleißig im Anlegen der Lagerstätten. Die Leute
reden über Öchsle. Es ist Samstag. Es klopft an der Hintertür. Der Wassermeister, der James versprach, ihm bei der Weinlese zu helfen, steht an der Tür. Sein Traktor und Wagen steht im Hinterhof, abfahrbereit in die Reben. Der Wassermeister hat nun wirklich Zeit. Nach der neuen Zählerstandserfassung, Wasser- und Abwassergebühren Veranlagung 2005, müßen die Bürger, jetzt heißt es Kunden, den Zählerstand selbst ablesen. Der Wassermeister möchte nicht wissen, von wo der Odelausfahrer abließt, wenn der nicht zwischen einer Kuckucksuhr und Wasseruhr unterscheiden kann. Kumm doch rie (Komm doch rein)! Angela un Claudia sind in
fünf Minutte do. Hog di uf´d Eckbank (Angela und Claudia
sind in fünf Minuten da. Setz dich auf die Eckbank", so
der James. Der Wassermeister und James fahren nun mit dem Traktor und Anhänger den Weinberg hoch. Claudia, Angela und Robert kommen mit dem Auto hinterher. Knapp an den Grasrain, unter James Reben, stellt man den Traktor mit dem Anhänger ab. Durch ein Brett, das zwischen dem Wagen und Rain gelegt wird, wird der Grasrain sozusagen zur Rampe. Auf dem Wagen sind zwei große Plastikbütten, eine Tragebütte, Rebscheren und viele Eimer. Claudia stellt ihr Auto in einer Ausweichbucht ab. Claudia bindet eine Schürze um. Ihr schwarzes Haar ist unter einem Kopftuch versteckt. Jeder schnappt sich einen Eimer und eine Rebschere. James hat noch keine Terrasen, aber die blauen Spätburgunder-Reben wachsen von unten nach oben am Draht entlang den Berg hinauf. Sein Onkel hatte noch Pfropfreben, das sind einzelen Holzposten an dem eine Rebe wächst. Sie verschwanden durch die Flurbereinigung.Die Weintrauben schmecken sehr süß. Angela kann sich nicht zurückhalten. Sie ißt eine Traube nach den anderen. Sie schneidet eine Traube ab, ißt ein bis zwei Berren und wirft den Rest der Traube in den Eimer. Dann schneidet sie wieder eine Traube, ißt ein paar Beeren und schmeißt den Rest wieder in den Eimer und so fort. Den vollen Eimer schüttet sie dann in die Bütt. Robert beißt gleich von der Traube runter, denn Spätburgunder sind sehr engbeerig. Auch er hat bald einen Eimer voll. Der Inhalt der Bütt wächst und wächst. Zeile um Zeile wird geerntet. Nun ist Pause. Alle setzen sich auf eine Decke am Grasrain. Es gibt Wurst-und Schicken-wecken (Semmeln für die Bayern). Zum Trinken gibt es Mineralwasser oder Klingelberger, oder beides als Schorle. James erzählt ein bischen über seine früheren Wahlheimat
Bayern. Gewählt hat er dort eigentlich noch nie. Wenn soll
er denn auch wählen. Es wird eh gesteubert! Nach der Vesper, in Bayern Brotzeit, geht es weiter, bis alles brauchbare geentet ist. Die Winterholer läßt man hängen. Das sind sehr kleine mißgestalteten Trauben, die zum teil sehr sauer schmecken und oft nicht mehr als fünf Beeren haben. Nun geht es zurück zu James Zuhause. Wie jedes Winzerhaus ist das Hauptportal der Kellereingang. Man öffnet zwei schwere Eichentüren. Zunächst werden die Trauben gemahlen. Dann werden diese getrottet (gepresst). Der übrige Saft, der nicht im Magen von Robert und Angela gelangt, kommt in das Faß. James hat die alten Holzfässer alle rausgeworfen. Er benutzt Kunstoffäßer. Die Fässer werden während der Gärung nur zu achtzig Prozent gefüllt, weil sich der Saft ausdehnt. Die eigentliche Arbeit beginnt eigentlich für den Winzer jetzt. Nach zwei Tagen wird der Saft abgelassen. Der Rückstand, der sich am Boden des Fasses befindet wird entfernt. Dem Saft wird Schwefel beigefügt. Nach dem Gären, so nach vierzehn Tagen, wird der Wein wieder abgelassen, die Hefe, das ist der Dreck/Rückstand, wird wieder entfernt. Es wird erneut Schwefel dazu getan. Am Karfreitag wird der Wein in Flaschen gefüllt. Nachdem die Fässer gefüllt sind, geht es wieder nach
oben in die Küche zum Abendessen. Es gibt Schwarzwälder
Speck, geräucherte Schwarzwurst, Leberwurst, Straßburger
Wurstsalat und Bibeliskäs. Dies ist kein Obatzten
für die Bayern und kein Angekleckerter für
die Berliner, sondern ist Schichtkäse mit Sahne angemacht.
Dazu kommt Schnittlauch, manche mischen auch Zwiebeln darunter oder
salzen ihn. Fred verabschiedet sich nach dem Essen. Denn er will wieder zurück
zu seiner Familie. Die nächste Folge: 12.12.2005 |
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© 2004-2008 by Wolfgang End
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