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Die Geschichten: James Blackforest

12. James räumt auf!

James frühstückt zum letzen Mal im Offenburger Krankenhaus. Es gibt Kaffee, Gipfeli (Hörnchen), Weckli (Semmeln für die Bayern), Butter, Konfitüre und Leberwurst. Sein Bettnachbar ist nun jemand anders. Er schnarcht nicht. Er spricht auch nicht mit Fliegen und Zwergen. Kurz, es ist ein angenehmer Mensch.

James hat durch seinen Unfall sein Auto verloren. Es ist nur noch Schrott. Es war ein sehr gutes Auto. Es war ein Diesel-Stern mit Automatik mit viel Platz.
Als erstes wollte er doch ein neues Auto kaufen. Er dachte zunächst an verschiedenen Marken, die er als Alternativen zum Stern kaufen würde. Aber, in keinem der anderen Marken fühlt er sich besonders wohl. Zwar hatten diese manchmal vielmehr Schnickschnack, waren dadurch aber recht kompliziert. Auch, wie sollte er sein nächstes finanzieren? Er hatte ja noch ein bisschen Geld auf der Seite. Aber für ein neues Auto war das viel zu wenig. Soll er sich eins leasen? Dies wäre auch eine finanzielle Möglichkeit. Eigentlich wollte er keine großen finanziellen Verpflichtungen haben.

Über sein Handy ruft James nun den End in München an. Das ist der Busenmaler mit den Weißwürsten und der soll auch den Moshammer gemalt haben. In Ortenberg hat der Bürgermeister vor Jahren mal ein Bild von ihm zensiert. Ich glaube, das Bild hieß "Ein Papst auf Reisen". Der Grund soll ein Busen gewesen sein. Der End erzählt James von dem Kunstverein ARTtoUS e.V., den er kürzlich mit Freunden gegründet hat. Stolz berichtet er, dass sie seit 12.1.2006 den "e.V." haben und nun beim Finanzamt für Körperschaften einen Antrag auf Gemeinützigkeit gestellt haben. Zum Auto wusste der End einen Rat. In München kennt er eine Firma, wo bei einem Geschäftsauto der Leasing-Vertrag abläuft, der gleiche Stern-Typ, den James hatte. Der End kümmert sich darum.

Nach dem Frühstück kümmert James sich um seine Hygiene. Fröhlich packt er seine Sachen in eine Reisetasche. Claudia wird auch bald kommen. Er hinkt noch ein bisschen und oberhalb der Stirn sieht man noch eine Narbe. James ist gut gelaunt, aber wo ist denn Claudia? Er wäre eigentlich fertig. Nocheinmal geht er zur Krankenhausverwaltung, auch zu den Ärzten, verabschiedet sich. Unten im Treppenhaus trifft er auch Claudia. Beide liegen sich jetzt in den Armen, die Lippen berühren sich. In den romantischen Geschichten würde man jetzt über Sterne und den Mond schreiben. Eine laue Nacht, bei der Sterne am Himmel funkeln und das Wasser im Bach plätschert. Aber, es ist noch morgens. Beide holen jetzt die Reisetasche aus dem Krankenzimmer. In der Moltkestraße, vor der Krankenhaus-einfahrt, hat Claudia ihr Auto stehen. Gemeinsam fahren sie die Moltkestraße hoch in die Ortenberger Straße. Dort biegen sie dann, nach der früheren Kaserne, links in die Fessenbacher Straße ein und nach zweihundert Meter rechts in den Käfersberger Weg, fahren am Baum vorbei, an dem James sein letztes Auto auf eine sehr harte Art parkte. Nun überqueren sie den Fessenbacher Bach. Bald sind sie in der Zehnfreistraße. Beim Lindenbrunnen halten sie mal kurz an und fahren nun den Berg hoch. Zuhause, im Hinterhof stellen sie das Auto ab. James klopft das Herz. Er ist endlich wieder zu Hause. Durch den Hintereingang kommen sie in die Küche. Es ist alles aufgeräumt. Ja, Claudia hat Ordnung gemacht, während der Zeit, als James im Krankenhaus lag. Es ist warm. Beide gehen nun in das Wohnzimmer. Man stellt das Radio an. Claudia legt die Arme um James Hals, so als ob sie mit ihm tanzen würde. James Hände fahren unter Claudias Pullover, am Rücken hoch, während Claudias Mund James Lippen berühren. James Hände öffnen den BH. Nun zieht sie ihren Pullover aus. Streift die Hose runter. Den Slip und auch ihre Strümpfe. „Worauf wartest Du noch, James.Komm zieh Dich aus“, säuselt Claudia. Ihre Hände knöpfen bereits James Hemd auf. Sie öffnet den Gürtel. Streift die Hose runter. Sämtliche Hüllen liegen jetzt auf dem Stuhl. Claudia schiebt James auf das Sofa. James poltert das Herz.
[Der Autor darf nun nicht weiter schreiben oder doch? Es soll ja keine Pornogeschichte werden. Er hat jetzt ein Problem. Einerseits gäbe es keine Menschheit, wenn man so etwas nicht tun würde, andereseits ist es in der Öffentlichkeit verpönt so einen Ablauf zwischenmenschlichen Tuns genauestens zu beschreiben. In jedem Spielfilm gibt es Sexszenen und es ist auch etwas Schönes, wenn man es selbst tut...]
Claudia lässt ihren weichen Busen über James Gesicht gleiten, während James...
[Der Autor denkt, dass es besser ist, nicht weiter zu schreiben.]
Claudia und James konnten drei Wochen lang nicht und holen jetzt halt einiges nach.

James ist noch immer krankgeschrieben. So sitzt er zu Hause in seinem Atelier und malt. Wenn er nicht malt, sitzt er vor dem Fernseher, mit der Fernbedienung in der Hand. Er schaut mal da, mal dort, auch jenes. „Es kommt wirklich nichts Gescheites“, denkt James. „Jetzt ist man mal endlich zu Hause und hat Lust zum Fernsehschauen und dann kommt nur Mist“.

Das Telefon klingelt. James nimmt den Hörer ab.
„Hallo, Blackforest“, so James. Es ist der End aus München, der gerade anruft.
„Hallo James, ich habe ein Auto für Dich. Es ist ein 280er Stern-Diesel. Sieht nagelneu aus, ist in einem sehr gepflegten Zustand und kostet Sechstausend Euro.“
„Das ist ja Wahnsinn“, so der James, „Ich komme morgen, so gegen Mittag“.
„Passt“, bestätigt der End.

Zu Fuß geht der James nach Ortenberg auf die Bank. Gerade noch vor Schluss steht er an der Banktheke und holt das nötige Geld. Auf dem Rückweg schaut er noch auf die Auslagen der Non-Cactus-Butic, von Jeanny und Werner. Die Schneckenplage ist längst vergessen. Aber, der Frühling ist da. Zumindest in den Auslagen der Non-Cactus-Butic. Obwohl die Ortenberger eigentlich nur Geranien kaufen, müssen sie Frühlingsblumen lieben, sonst hätten ja Jeanny und Werner sie nicht in den Auslagen. Dort wimmelt es von Osterglocken, Narzissen, Azaleen, Schneeglöckchen, Stiefmütterchen und Tulpen. Dominant ist dieses schöne Gelb, dann folgen weiß, rot und blau. James geht die Ortenberger Hauptstraße weiter vor, bis zur Ochsenkurve. Von dort geht er weiter bis zur Ortenberger Kirche. In der Kurve geht er dann rechts in den Weg, der über Treppen ins Sommerhäldele führt. Die steilen Treppen den Berg hoch, waren für James nicht leicht. Oben geht es dafür wieder eben weiter. Er überquert den Neuen Weg. Nun ist er in der Straße „Muhrfeld“. Wenige Minuten später ist er dann im „Kleiner Hundweg“, also bald zu Hause.

James sitzt nun im Atelier und malt an einer Landschaft. „Ich könnte doch ein bisschen Fernsehschauen und etwas nebenher essen“, denkt James. Er legt den Pinsel flach über das Terpentinglas. Der Pinsel ist noch voller Farbe. In der Küche schmiert James zwei Leberwurstbrote, geht ins Wohnzimmer und stellt den Fernseher an. Mit der Fernbedienung zappt er wieder die Programme rauf und runter. „Es kommt immer nur Mist“, denkt James, “den Fernseher stelle ich bald vor die Wohnungstüre, wenn das so weitergeht.“ James schaltet den Fernseher ab. Er setzt sich an den Computer, den er in der „Stub“ (Stube) platziert hat. Er ruft die „mails“ ab. Zwölf „mails“ kommen aufgelistet zum Vorschein. Davon löscht er elf, ohne diese anzuschauen mit „Absender blockieren“. Es ist Werbung für Viagra und andere merkwürdige Undinge. Nun klingelt es an der Haustüre. Es ist Claudia.
„Claudia, komm doch einfach rein. Du hast ja eh einen Haustürschlüssel.“, sagt James und gibt Claudia einen Kuss. Nun ist James' Abend gerettet! Claudia bleibt über Nacht.

Um 5.30 Uhr gackert das Huhn. Wer es noch nicht weiß: James hat ein Huhn als Wecker. Es ist ein Stofftier, in das ein Wecker eingebaut ist. Es wurde so konstruiert, wenn es gackert, dass man es auch gegen die Wand schmeißen kann. Das Huhn hört dann mit dem Gackern auf, fängt aber genau nach fünf Minuten wieder an, wenn man es nicht manuell abstellt. Ideal für Morgenmuffeln und Tritschler!

Claudia und James kicken das Huhn sich gegenseitig zu. Beide sind fröhlich und sehr vergnügt. Gemeinsam gehen sie ins Bad und frühstücken dann rasch. Claudia fährt James zum Offenburger Bahnhof. Auf Gleis 3 steigt er um 7.23.Uhr in den ICE nach Karlsruhe, der dort wiederum auf Gleis 3 hält. Um 8.07 Uhr, auf Gleis 17, geht es weiter mit dem Eurocity, der von Straßburg kommt, über Stuttgart nach München. James muss nicht bis zum Münchner Hauptbahnhof fahren. Er steigt um 11.10 Uhr in München-Pasing auf Gleis 8 aus. Auf Gleis 7, um 11.14 Uhr, geht es dann mit der S8 (S-Bahn) nach Puchheim Bhf.
Puchheim (www.puchheim.de Wolfgang End - externer Link) ist eine typische Pendlergemeinde vor der Stadtgrenze Münchens. Es hat über 20.000 Einwohner. Puchheim-Ort, das ehemalige Dorf Puchheim, ist noch heute landwirtschaftlich geprägt, während Puchheim-Moos, das heutige Puchheim-Bahnhof, städtisch geprägt ist. Es entstand durch ehemalige Münchner, denen die Stadt München zu teuer geworden ist. Außen herum ist alles ländlich. Es ist ein ehemaliges Moor.
James geht die Bahnsteigtreppe zur Unterführung hinunter. Dann geht er nach rechts in die Lochhausener Straße. Von dort links in die Lagerstraße und biegt ab in die Fichtenstraße. Die Gegend ist genau so langweilig wie die Wohngegend in der„Harry Potter“ seine Ferien verbringt. Ein Haus mit Garage und Vorgarten und noch ein Haus, Garage und Vorgarten, noch ein Haus, Garage und Vorgarten usw.
Man hat auch den Eindruck, dass es hier einen Fürstenfeldbrucker Rasenwettbewerb geben müsste (Puchheim liegt im Landkreis Fürstenfeldbruck Wolfgang End - externer Link), weil die Rasen so gepflegt sind. Es fehlen nur noch die Gartenzwerge. Es gibt keine Blumen. Wir haben auch Winter. Dafür an den Gehwegrändern aufgehäufter Schnee vom letzten Räumen. Ein wenig sorgen die unterschiedlichen Tannenbäume, in allen Größe und Typen, für Abwechslung.
Am Ende der Fichtenstraße ist die Birkenstraße. Genau dort wohnt der End. Gegenüber vom Kindergarten. Am Briefkasten hat er seine Klingel. James drückt den Knopf der Klingel. Es meldet sich niemand. James drückt nochmals drauf und wartet. Eine Frau kommt aus der Garage: “Wollen sie zum Maler?"
„Ja“, antwortet James.
„Kommen Sie mit“, bittet die Frau. Ein Weg führt James von der Gartentür durch den Vorgarten. Drei Stufen führen auf eine Terrasse hinauf, am Ende sind zwei Hauseingangstüren. Links und rechts davon sind Glasdächer. James schaut durch das linke Glasdach. Unten, an den Wänden hängen Bilder. James erkennt, es sind Bilder vom End. Sie schließt die linke Eingangstüre auf. Nach zwei Meter kommt eine zweite Türe. Jetzt ist man im Treppenhaus. Sie ruft kurz: „Wolfgang!“,und bittet James einfach die Treppe runter zu gehen.

Unten im Atelier begrüßt der End James Blackforest.
“Hast Du schon gefrühstückt“, fragt End.
„Du bist aber früh dran“, so James.
„Ich hätte Weißwürste“, so der End. Unterm Glasdach am runden Tisch sitzen nun der James und der End und essen Weißwürste, Brezen und süßen Senf und das nach elf Uhr. Da denkt sich der End halt nichts. Der macht es einfach so. Der Münchner soll halt seine Leberkässemmel essen und s’Maul halten.
Der James denkt, so ein Atelier wäre nicht schlecht. Es scheint die Sonne, und die Sonnenstrahlen wärmen dort wie im Frühling. Nach dem Weißwurstfrühstück geht man zum Auto, das vor dem Vorgarten am Straßenrand steht.
„Wow!“, James traut seinen Augen nicht. Da steht dasselbe Auto, das er vorher hatte, nur mit mehr Schnickschnack und braunen Ledersitzen. James fährt mit dem End einmal um den Block. Es fährt sich sehr leicht. „Das Auto ist gut in Schuss“,denkt James, „Ja, das nehm ich.“
Im Atelier legt James sechstausend Euro auf den Tisch. Man regelt noch das Vertragliche. James möchte aber nicht bleiben, wie es der End vorgeschlagen hatte. Nein, der James wollte gleich zurück nach Hause fahren. Im „Schokolädchen“ Link zu Schokolädchen trinken beide noch Kaffee und essen dazu köstliche Pralinen, die dort an Ort und Stelle gemacht werden.
Während End das kurze Stück nach Hause geht, fährt James mit seinem neuen 280er Stern-Diesel Automatik die Lochhausener Straße hoch Richtung Gröbenzell. Bei der Lagerstraße biegt er rechts ab, nach Lochhausen. Hinter Lochhausen fährt er auf die neue Autobahn zum Kreuz und dann Richtung Stuttgart.
James gibt Gas. Denn er möchte nach Hause. Bald überquert er die Lechbrücke bei Augsburg. Das Radio überbrückt seine Ungeduld. Bald überquert er die Donaubrücke und schreit „Hurra!“, als er rechts an der Autobahn eine Tafel entdeckt „Baden-Württemberg“. Der Tacho zeigt 200 km. Er reduziert auf 160, weil auf Anzeigetafeln 130 km bei Nässe geraten wird. Es geht jetzt die schwäbische Alb hoch bis Wiesensteig. Ab dort geht es wieder runter, aber sehr steil mit schöner Aussicht in das Filstal. Unten angelangt geht es wieder den Eichelberg hoch. Die Fahrbahnen werden dreispurig. Bald ist er oberhalb von Esslingen, nicht weit weg vom Stuttgarter Flughafen. Er fährt quasi durch Fildern, das für sein Kraut berühmt ist. Der Autor wollte gerade Kraut und Rüben schreiben. Der Autoverkehr wird dichter, es ist Feierabendverkehr. Es herrscht eine nervöse Stimmung. James ist froh, als er das Leonberger Autobahndreieck hinter sich hat und auf der Achterbahn Richtung Karlsruhe fährt. Der Autor nennt diese Autobahn so, weil es immer auf und ab geht. Es wird dort auch immer gebaut.
Kurz vor Pforzheim macht James auf einer Raststätte Pause. Sein Auto stellt er auf einem Parkplatz, der für Frauen reserviert ist, ab. „Komisch“, denkt James „die Welt wird immer blöder. Warum Frauenparkplätze? Mütterparkplätze könnte er verstehen, schon wegen der kleinen Kinder eben.“ James denkt auch schon an Ausreden. Denn so was lässt er sich nicht gefallen. Sind da nicht Menschenrechte verletzt, wenn man eine Menschenart bevorzugt? "Mein Auto ist jetzt einfach meine Frau und heißt Mercedes. Basta!“

James ist froh, als er bei Karlsruhe den Buckel runter fährt und sich unten im Tal in die Rheintalautobahn Richtung Basel einfädelt. Nocheinmal gibt er Gas. Ausfahrt Raststatt, Baden-Baden und Bühl fliegen nahezu an ihm vorbei. Hinter Straßburg zeigt die Sonne ihre letzte Kraft, bevor sie hinter dem Horizont verschwindet. Ausfahrt Offenburg 1000 Meter, zeigt eine Tafel. James vermindert die Geschwindigkeit. Eine weitere Tafel mit 300 m, dann 200m, dann 100m. Nun verlässt er die Autobahn. Auf dem Autobahnzubringer fährt er nun Richtung Offenburg. Er fährt jetzt nicht über die Kinzigbrücke, sondern auf die B3 Richtung Freiburg. In Uffhofen fährt er dann auf dem Südring nach Ortenberg, beim Kreisel geradeaus in den „Kleiner Hundweg“. Sein neues Auto stellt er zu Hause im Hof ab. James hat es geschafft. Er ist wieder zu Hause.

Am nächsten Tag wacht er vor dem Huhn auf. Er frühstückt schnell im Stehen und denkt, heute räume ich auf. Er stellt seinen Fernseher vor die Haustüre. Ebenso den Wohnzimmerschrank. Das Wohnzimmer wird jetzt Atelier. Das Sofa, mit dem er einige glückliche Stunden mit seiner Claudia erleben durfte, versuchte er die Treppe hochzuziehen. Claudia kommt zur Vordertür herein.
„Was machst Du da?“, fragt Claudia.
„Auf-und umräumen, umstrukturieren, wie man so sagt", entgegnet James.
„Aber, doch nicht alleine, James“, so Claudia. Gemeinsam tragen sie nun das Sofa ins Atelier, das jetzt Wohnzimmer werden soll.
„Was ist mit dem Fernseher, der vor der Haustüre steht?“, fragt Claudia.
Der raubt mir nur Zeit“, antwortet James.
„Gut dann gebe ich ihn Robert“, wiederum Claudia. Beide machen nun die Haustüre auf. Der Fernseher ist weg. Nur der Wohnzimmerschrank steht noch da.
„Oh Key“, meint nun James. Eigentlich gehören die Räume renoviert. Gemeinsam fahren sie mit dem neuen Stern-Diesel nach Offenburg zum Baumarkt.

Am Abend sind das Atelier, das frühere Wohnzimmer und das Wohnzimmer, das frühere Atelier, gestrichen. Das Atelier, das frühere Wohnzimmer, ist weiß gestrichen und das Wohnzimmer, das frühere Atelier ist in einem kühlen „Pfefferminzeton“ gestrichen. Am nächsten Tag helfen auch Angela und Robert. Sie streichen auch den Flur, die Küche und die Stub´ und zwei weitere Räume. Der alte Küchenschrank fliegt raus, ebenso so andere Möbel und Regale aus den Sechziger Jahren, die für Bilder Platz weg nehmen. Das alte Geschirr ist nun für den Trödelmarkt bestimmt, ebenso die alten Lampen, Regale, Schränke und Schränkchen. Angela und Robert nehmen einiges mit. Denn sie wollen bald zusammen ziehen.
Die Räume sind nun schlicht und hell gehalten. Die Fenster zieren helle, einfache Vorhänge. Das Licht ist hell und kühl. Die Räume wirken mit den neuen Möbeln, auch größer. Die Stub´wurde so zum „Büro“!
„James“, Du stinkst!“, beanstandet Claudia. Klar, James war zwei Tage nicht unter der Dusche.
„Claudia, du hast recht! Ich dusche mich schnell. Was hältst du davon, wenn wir heute, jetzt gleich, in die Sauna gehen?“, fragt James.
„Oh, gerne! Aber, nachdem du dich geduscht hast“, gibt Claudia zur Antwort.
James springt unter die Dusche und zieht sich auch was Frisches an. Claudia packt verschiedenen Handtücher in der Zwischenzeit in eine Reisetasche.

Eine Stunde später sitzen beide vergnügt im Stegermattbad in der Sauna. Es ist sehr dunkel in der Sauna. Neben ihnen sitzt eine kurvige figurbetonte Dame. Auf dem Brett unter ihnen sitzt ein dickbäuchiger Herr mit Glatze. Schräg gegenüber sitzen zwei Damen im mittleren Alter, die wohl scheinbar gerne Kuchen essen. Eine sportlich zierliche Bademeisterin macht gerade einen Aufguss.
„Mandschurische Tanne“, zwitschert sie.
Mit der Schöpfkelle teilt sie wohl gekonnt das duftende Wasser über den Steinen des Saunaofens aus. Es kommt noch eine zweite Schöpfkelle und auch eine dritte. Nun nimmt sie das Handtuch und verteilt die Luft mit kreisenden Bewegungen. Danach nimmt sie das Handtuch mit beiden Händen an den Enden und knallt es von oben nach unten durch, leicht und langsam sich drehend, so das jeder die heiße Luft spürt. James hält sich die Augen zu.
„So muss sich ein Wüstenwind anfühlen“, denkt James. Er spürt, wie von seiner Stirn das Wasser läuft. Bei der dritten Runde würde James auf und davon springen. „Aber, ich halte durch“, denkt James. James Bauch ist schon glitschnass, ebenso sein Rücken und seine Arme und Hände. Claudias Haut glänzt wie eingeölt. Das Wasser rinnt ihren Körper hinunter. Die Bademeisterin nickt mit dem Kopf:
“Nächster Aufguss: 'Bratapfel'!“ Die Saunagäste klatschen. Die Bademeisterin verlässt die Sauna. James und Claudia sitzen noch weitere Minuten schweigend da. James merkt, wie lange hier eine Minute werden kann. Er folgt mit seinen Augen dem Sekundenzeiger der Saunauhr. Der Sekundenzeiger braucht von „0“ bis „0“ sehr lange sechzig Sekunden. Nun fasst er den Mut:
„Claudia, ich geh´raus.“ Claudia springt hinterher. Zu zweit gehen sie unter den Kaltwassereimer. James zieht an der Kette. Es macht „platsch“ und Claudia lässt einen Schrei los. Beide liegen nun im Kaltwasserbecken.
“Mensch, tut das gut“, meinen sie übereinstimmend.

 

Die nächste James Blackforest Geschichte:
Claudia und James in der Cocktailbar „Rotes Chaiselongue“

12.02.2006

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